TRIATHLON LANGDISTANZ 3,8km/180km/42,125km | VERANSTALTUNGSORT: KLAGENFURT | DATUM: 02.07.2017 | BERICHT/FOTOS: BATSCHINSKI GERNOT
Heuer habe ich mir fest vorgenommen, meine Ironman-Bestzeit aus 2003 von 11:56 zu unterbieten, mögliches Ziel war sogar 11:30.
Glücklicherweise waren die letzten Tage vor dem Bewerb kühl, sodass dann doch noch der Neo erlaubt wurde (der See hatte schon 26 Grad, am Sonntagmorgen aber dann nur noch 23,4 Grad).
Das Wetter am Renntag war einfach perfekt, sowas bekommst du nie wieder, dachte ich mir – 23 Grad Luft, kaum Sonne, meist bedeckt, kein Wind.
Die Jagd auf eine neue (und letzte) Bestzeit konnte beginnen. All-In das Motto.
Die Schwimmstrecke konnte ich mit 1:18 absolvieren, war ziemlich genau meine Vorgabe an mich. Passt dachte ich, weiter aufs Rad.
Gleich zu Beginn der Radstrecke ertappte ich mich, dass ich ein viel zu schnelles Tempo anging, am Südufer mit 38 – 40 km/h? Ich musste verrückt sein, dachte ich mir und ließ ein klein wenig nach um nur nicht zu überpacen. Probleme hat ich auf den gesamten 180 km kaum welche, die gute Streckenkenntnis, wissen wo andrücken wo erholen, ist sicher ein Vorteil, auch das ich einige Mal hier trainieren konnte. Hausstrecke halt…
Ich stieg mit einer Radzeit von 5:34 vom Rad. Ein Wahnsinn dachte ich mir, war doch eher an eine 5:45 gedacht. Perfekt! Mein Zeitplan für die 11:30 hatte nun sogar noch Luft…
Nun kam es zum Lauf, aufgrund einer hartnäckigen Plantar-Faszien Verletzung an der linken Fußsohle hatte ich die letzten 5 Wochen zur Schonung auf mein Lauftraining zur Gänze verzichtet. Die ersten Laufmeter waren dann aber ein Genuss! Endlich wieder laufen können, Schmerzen verspürte ich hier (noch) keine. Nach gutem Laufbeginn wurden die Schmerzen im verletzten Fuß aber dann doch größer und ich musste das Tempo bei km 13 reduzieren. 6 Minuten und mehr pro Kilometer waren die Folge. Bei km 26 brannten dann beide Fußsohlen und ich dachte, „ok, jetzt wird’s lustig - jetzt geht’s los. Tempo wieder aufnehmen!, All-In!“
Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich lief und lief, wurde schneller und schneller, ich kam in einen richtigen Flow hinein und konnte mich von km zu km steigern. Ich lief frenetisch angefeuert von Freunden und Vereinskollegen (Danke dafür) gegen Ziel hin Zeiten von 5:20 bis 5:30! In Klagenfurt konnte ich auch noch Chris einholen, der leider keinen so guten Tag hatte, Schmerzen verspürte ich auch keine mehr, auch wenn ich bei km 38 und 41 wirklich froh war, dass das Ziel näher rückte.
Ein kleiner Regenschauer bei km 40, dann durch den Europapark, unter der Straße durch, links rauf, geradeaus, links rechts dann links abbiegen Richtung Ziel, hier die letzten 200 Meter und rein ins Ziel, ein Gänsehaut Wahnsinn pur, die Zeit ohnehin: 11:09:50 – wie geil war das denn???
Die Bestzeit um mehr als eine dreiviertel Stunde unterboten, pulverisiert.
Unglaublich vor allem für mich: die zweite Marathonhälfte lief ich nur um eine Minute langsamer als die erste…!
Ironman die 5te accomplished – mein Motto All-In zum Finish hin, ging vollends auf.
Danke allen die mich angefeuert und begleitet haben, denn ein 6tes Mal Ironman wird es nicht mehr geben, so ganz nach dem Motto „wenns am schönsten ist..:“
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